In einem Schrebergarten ist immer etwas zu tun.

Bei Sonne, Wind, Regen – in einem Schrebergarten ist immer etwas zu tun. In einem neuen Schrebergarten erst recht.
Seit knapp zwei Jahren suchen die Bewohner des Beschützten Wohnens den hauseigenen Schrebergarten mittlerweile auf. Viel hat sich verändert in dieser Zeit. Bei der damaligen Übernahme war die Parzelle verwildert, die Hütte voller alter Möbel und Schrott.
Nach Monaten des Aufräumens, Zurückschneidens und Unkraut Jätens und vor allem unermüdlichen Einsatzes der Bewohner war der Garten jedoch nutzbar.
Seitdem können die Bewohner des Beschützten Wohnens dort Blumen pflegen, Gemüse anbauen oder einfach einmal die Seele baumeln lassen. Die Arbeit im Schrebergarten ist somit nicht nur ein Teil der Tagesstruktur der Bewohner, sondern auch eine wichtige Erfahrung. Bewohner erleben hier, dass Obst und Gemüse eben nicht im Supermarkt wachsen und wie viel Arbeit die Aufzucht unserer Lebensmittel bedeutet und können gleichzeitig die Erfolge ihrer Arbeit wachsen sehen und diese im Garten genießen.
Im Rahmen der Therapievorbereitung sind die Entschleunigung, die der Garten bietet, sowie auch die Erfolgserlebnisse, sei es dadurch die Pflanzen beim Wachsen zu begleiten oder bei der Durchführung von weiteren Projekten, wie dem Bau eines Insektenhotels, immens wichtige Bestandteile. Und abwechslungsreich sind die Aufgaben obendrein. Sei es das regelmäßige Gießen und Unkraut jäten, das Sähen und die Ernte oder Renovierung und Instandhaltung der Hütte, der Mauern und der Wege.
Dennoch, „in den Garten zu gehen ist immer ein bisschen wie Urlaub vom Alltag“, so ein früherer Bewohner. Vor allem nach dem Umzug der Einrichtung vor zweieinhalb Jahren in das städtische Frillendorf ist der Schrebergarten für die Bewohner des Hauses, genau wie für die anderen Gärtner der Anlage, eine Oase der Ruhe, ein Ort der Schutz bietet vor der Schnelllebigkeit des Alltags und den Problemen, mit denen der Alltag konfrontiert. „Wenn wir hier sind, können wir mal ein paar Stunden alles vergessen, die Schulden, den Anwalt, den Stress“, berichtete ein anderer Bewohner aus dem Garten. Ein Glück also, dass sich auch in Zukunft immer neue Aufgaben und neue Arbeit in der Parzelle finden werden.
Der Garten des Beschützten Wohnens ist nur eines von mehreren Sozialprojekten, welches der Kleingärtnerverein Essen-Kray e.V. in der Anlage Lunemannsiepen unterstützt. Neben dem Therapiegarten existieren dort ein Kooperationsgarten mit dem Franz-Sales-Haus sowie ein Garten in dem Kindergarten- und Schulkinder ihre Ausflüge naturnah und pädagogisch wertvoll verbringen.