Helfer auf 4 Pfoten im Pflegeheim Goldener Herbst

„Gib dem Menschen einen Hund, und seine Seele wird gesund“
Hildegard von Bingen
Wo immer Rosa im Pflegeheim auftaucht, sorgt sie für Entzücken. Viele Senioren rufen und locken sie herbei, greifen ihr ins dichte Fell, sprechen sie liebevoll an.

Rosa scheint das große Aufsehen, das sie erregt, aus vollem Hundeherzen zu genießen. Doch bevor sie auf den Menschen zusteuert, der sie da ruft, schaut sie zu Frauchen Ergotherapeutin Christel Ermisch rüber. Erst, wenn sie mit einem Handzeichen das Okay gibt, läuft die einjährige Australian Shepherd Hündin los und lässt sich bewundern und kraulen.

Als jüngste Mitarbeiterin im Heim, ist sie seit Februar 2019 nach und nach ein fester Bestandteil der Einrichtung geworden und kaum mehr wegzudenken. Schon als Welpe durfte sie ab und an als kleiner Co-Trainer die Bewohner und Mitarbeiter langsam kennenlernen und sich an Abläufe und Situationen gewöhnen. Nun nach einem Jahr ist das Zuhause für pflegebedürftige Menschen auch ihr zweites Zuhause geworden und hat alle Herzen im Sturm erobert. An 2-3 Tagen in der Woche besucht sie nun die Bewohner und Mitarbeiter und sorgt ganz von selbst für ein Highlight.

Egal ob bei Zimmerbesuchen oder auf dem Wohnbereich, die kleine Hündin mit der braunen Nase bringt Augen zum Leuchten und fast jedem ein Lächeln ins Gesicht. Da wird die Therapeutin schon mal zur Nebensache, wenn man durch flauschig weiches Fell wuscheln kann. Belohnung gibt es für Rosa mittlerweile an jeder Ecke. „Viele Bewohner haben Leckerli in der Tasche und freuen sich sehr darüber Rosa damit zu erfreuen“ weiß die Ergotherapeutin zu berichten. Das junge Hündchen dankt es ihnen auf ihre Weise. Sie spendet Trost und Wärme, weckt Erinnerungen, lässt Herzen höherschlagen und ist einfach Balsam für die Seele. Das ein oder andere Hundeküsschen hat es da auch schon gegeben.

Das der Einsatz von Therapiehunden in Senioreneinrichtungen besonders wertvoll und bereichernd sein kann, ist wissenschaftlich bewiesen. Solch ausgebildete Tiere fördern die Kommunikation, Beweglichkeit, Gedächtnis, Motorik und Lebensqualität und genau so ein Therapeutischer Helfer will Rosa werden. Mit nunmehr einem Jahr darf sie die Ausbildung zum sogenannten Therapiebegleithunde Team mit ihrer Besitzerin beginnen.

Für die Senioren im „Goldenen Herbst“ spielt es wohl weniger eine Rolle, ob Rosa ausgebildet ist oder nicht, denn für sie belebt sie wohl mehr die Erinnerung an ihre eigenen geliebten Tiere, weshalb die Besuche wohl auch in Zukunft immer sehnlicher erwartet werden.
Verfasser:
Sybilla von Rekowski &
Christel Ermisch